Lesung mit Dr. Jörg Zittlau: „Denken wird überschätzt: Warum unser Gehirn die Leere liebt“
Maria Sabbas-Scouras
Kaum etwas macht uns mehr Angst als die innere Leere. Doch es gibt auch die produktive, gute Leere. Durch Meditation, Konzentration, Musik oder auch beim Sex können wir diesen Zustand erreichen - unser Gehirn liebt die Leere, sie macht uns glücklich. Kein Wissen mehr um das eigene Ich. Selbst die Worte sind verschwunden: Man liest nicht, spricht nicht, auch das Denken scheint versiegt. Eine beängstigende Vorstellung. Die vermutete Leere von Koma und Locked-in schreckt uns so sehr, dass wir sogar Patientenverfügungen unterschreiben, damit man uns diese Zustände erspart. Doch dieser negativen Leere kann man auch eine positive entgegensetzen: Unser Gehirn ist weit mehr als nur eine Zentrale des Denkens. Es ist auch ein Organ, das gerne gedankenlos ist. Die aktuelle Hirnforschung liefert weitere Belege für die Lust an der Leere und zeigt, wie wir sie für uns nutzen können - zumal in einer Welt, die von uns ständige Aktivität erwartet.
Jörg Zittlau hat zusammen mit Niels Birbaumer, dem langjährigen Leiter des Instituts für medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie an der Universität Tübingen, das Sachbuch "Denken wird überschätzt" geschrieben. Zittlau ist Autor von mehr als 60 Sachbüchern aus den Bereichen Wissenschaft und Gesundheit und zählt zu den bekanntesten Wissenschaftsautoren in Deutschland.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule
im Norden des Landkreises München e.V.
Mittwoch, den 5. April 2017
Beginn 19.30 Uhr
Kostenlose Eintrittskarten an der Infotheke der Stadtbücherei
Stadtbücherei Garching
Bürgerplatz 11 – Tel. 089 / 320 89 211