Vortrag von Prof. Dr. C. Bernd Sucher „Mamsi und ich. Vom Leben mit einer übermächtigen Mutter“
Maria Sabbas-Scouras
Am Mittwoch, 13. November 2019 um 19.30 Uhr in der Blackbox des Kultur- und Bildungszentrums Seidl-Mühle
Wie wurde die Nachkriegsgeneration durch die Erfahrungen ihrer Eltern geprägt? Diese Frage stellt sich C. Bernd Sucher in seinem neuen, sehr persönlichen Buch und erzählt von seiner Mutter, einer stolzen und starken Frau, die als Jüdin im Dritten Reich verfolgt wurde, das KZ überlebte und nach dem Krieg einen Protestanten aus konservativem Elternhaus heiratete. Sie hatte eingewilligt, den Sohn christlich zu erziehen, was sie ein Leben lang quälte, seinen jüdischen Glauben sah sie dennoch kritisch und trieb ihn unerbittlich an, im Leben das zu erreichen, was ihr durch die NS-Verfolgung verwehrt blieb. Suchers Spurensuche zeichnet die schwierige, prägende Beziehung von Mutter und Sohn nach, sehr offen, reflektiert und wunderbar erzählt. C. Bernd Sucher ist seit 1996 Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und leitet an der Theaterakademie August Everding den Ergänzungsstudiengang Theater-, Film- und Fernsehkritik. Der langjährige Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung ist PEN-Mitglied und hat zahlreiche Bücher verfasst. Mit seiner Veranstaltungsreihe Suchers Leidenschaften begeistert er seit fast 20 Jahren das kulturinteressierte Publikum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine Kooperation der vhs im Norden des Landkreises München e. V. und der Gemeindebibliothek Ismaning. Gebühr: 7,- €, mit Vortragskarte frei.