Erding verliert seine Hochschule
Maria Sabbas-Scouras
Erding ist nicht länger Uni-Standort. Die Hochschule für angewandtes Management verlegt ihren Sitz nach Ismaning. Eine Rückkehr in einigen Jahren ist aber möglich.
Viele Universitätsstädte schmücken sich schon seit mehreren hundert Jahren mit diesem Titel, Heidelberg zum Beispiel. In Erding ist das Kapitel universitärer Bildung deutlich kürzer, es endet nach nur 13 Jahren.
2004 wurde in der Herzogstadt die Fachhochschule für angewandtes Management gegründet. Mit angeschoben hatte der frühere Kultusminister Hans Zehetmair, der die Ausbreitung (privater) Fachhochschulen stark gefördert hatte. Angeboten werden unter anderem Betriebswirtschaft, Sport-, Event-, Medien- und Tourismusmanagement. Es handelt sich um eine Art Fernstudium mit Präsenzzeiten vor Ort.
Vor wenigen Jahren erfolgte die Umbenennung in Hochschule für angewandtes Management. Sie residierte am Bahnhof und im Widnmann-Palais an der Langen Zeile. Die Lehrsäle am Bahnhof musste die Hochschule bereits Anfang 2016 aufgeben. Nun läuft Mitte 2017 auch der Mietvertrag fürs alte Landratsamt aus, weil die Kreisverwaltung die Räume selbst benötigt.
Wegen der zunehmenden Raumnot – aktuell zählt die Hochschule 2700 Studenten, 60 Professoren und 200 Lehrbeauftragte – hatte Präsident Prof. Dr. Dr. Claudius Schikora 2015 eine Teilauslagerung in den Nachbarlandkreis veranlasst – nach Ismaning.
Nun erfolgt der zweite Schritt: Die Hochschule wird laut Schikora Erding komplett den Rücken zuwenden und nach Ismaning ziehen. An der Steinheilstraße, zwischen Wohn- und Gewerbebebauung, haben er und sein Geschäftsführer Prof. Dr. Florian Kainz eine früher von einer Versicherung genutzte Immobilie gefunden, den Triagon-Komplex. „Er wurde für Hochschulzwecke umgebaut. Das ist ein sehr guter Campus für uns“, so Schikora zu unserer Zeitung.
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