Der Baum der Hoffnung
Maria Sabbas-Scouras
Der Künstler trägt Lederhose und Turban, seine Frau eine kurdische Tracht. Es war eine ungewöhnliche Vernissage, die am Dienstag im Rahmen der Tagung "Gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen" in der Akademie für Politische Bildung stattfand. Und mehr als ungewöhnlich sind auch die Bilder von Zuheir Darwish, der in den vielen Jahren, die er in Gefängnissen und dann in deutschen Asybewerberunterkünften verbrachte, zu malen angefangen hat.
Zuheir Darwish, 1976 in der zu Syrien gehörenden Kurdenstadt Qamishlo geboren, ist seit einigen Jahren mit der Deutschen Susanne Greiner verheiratet. Er lebt und malt heute in Unterföhring. Seit er vor einigen Jahren in einer Ausstellung das erste Bild verkaufte, unterstützt er seine Landsleute, die in Flüchtlingslagern in der Türkei oder im Nordirak leben. 2015 gründete er mit seiner Frau den Flüchtlingshilfeverein "Baum der Hoffnung e.V", dem der Erlös aus dem Verkauf seiner Bilder zugute kommt. Das Ehepaar reiste mehrmals in die Grenzgebiete, um Menschen in Not mit Geld und Hilfsgütern zu versorgen. Sie unterstützen derzeit eine Bäckerei in Gaziantep im Süden der Türkei, die kostenlos Brot an Flüchtlinge ausgibt, außerdem ein Hilfsprojekt für Bedürftige in Mardin sowie eine Schule im Flüchtlingscamp Kawrgosk nahe Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan.
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