Die Jeremies-Doktrin
Maria Sabbas-Scouras
Der FC Unterföhring glänzt auch bei seinem Heimspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing nicht, reiht aber trotzdem verlässlich Sieg an Sieg.
An dieser Stelle lohnt es sich, an den ehemaligen Fußballspieler und -philosophen Jens Jeremies zu erinnern. Beim FC Bayern nannten sie Jeremies intern "Kartoffel", was nahelag, schließlich hatte Jeremies Zeit seines Fußballerlebens einen Spielstil praktiziert, der dem Ackern beinahe gleichkam. Doch Jeremies wusste natürlich, dass es im Fußball nicht darauf ankommt, wie etwas aussieht, sondern was am Ende dabei herauskommt: "Gewinnen, abhaken und wieder gewinnen. Nur das zählt."
In diesen Tagen scheint sich der Bayernligist FC Unterföhring jenes Credo ins Gedächtnis gerufen zu haben. Zumindest halten sich die Unterföhringer strikt dran: Sie gewinnen ein Spiel nach dem anderen, haken es ab und gewinnen wieder. Das 1:0 am Freitagabend gegen den TSV Bogen war schon der fünfte Sieg in Serie. Schön spielte der FCU dabei nicht immer, es waren schon einige zähe Partien dabei. Wie auch jene gegen die abstiegsbedrohten Niederbayern. Ein "schmutziger Sieg" sei das gewesen, fand Unterföhrings Trainer Andreas Pummer. Allzu verärgert klang er dabei nicht, Pummer weiß: "Danach fragt morgen niemand mehr." Schon am Samstag würde sich also keiner mehr für die vielen Ballverluste, Stockfehler, Fehlpässe interessieren, die seine Mannschaft produziert hatte. Weil sie eben doch einen Weg fand. Nur das zählt.
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