Münchner Polizei zieht positive Bilanz zur ersten Hälfte des 189. Oktoberfests
Maria Sabbas-Scouras
Nach den ersten neun Tagen des 189. Oktoberfests zeigt sich die Münchner Polizei zufrieden. Trotz einiger Einsätze betonte die Polizei den überwiegend friedlichen Verlauf des größten Volksfests der Welt. "Die erste Wiesnhälfte war geprägt von vielen Begegnungen mit gut gelaunten und friedlichen Besuchern", hieß es in der Bilanz der Einsatzkräfte.
Der Fokus der Polizeiarbeit lag auf Präsenz und Hilfsbereitschaft. Die Polizisten zeigten sich nahbar, was viele Festbesucher dazu veranlasste, den Beamten ihren Dank auszusprechen – oft verbunden mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Selfie. „Die hohe Akzeptanz unserer Arbeit zeigt sich in den positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher“, erklärte die Polizei.
Trotz der freundlichen Atmosphäre musste die Polizei in einigen Fällen auch eingreifen. Bislang wurden 101 Personen in Gewahrsam genommen, etwas weniger als im Vorjahr. Eine hohe Streifenpräsenz sowie 54 Videokameras auf dem Festgelände halfen, Straftaten frühzeitig zu erkennen und schnell einzugreifen. Insgesamt wurden bisher 317 Straftaten registriert, deutlich weniger als im Vorjahr mit 479 Fällen.
Weniger schwere Delikte und Sexualstraftaten
Erfreulicherweise gab es bislang keine schweren Verbrechen wie Raub oder Totschlag. Auch die Zahl der Sexualdelikte ist leicht rückläufig. Bisher wurden 31 Fälle angezeigt, im Vergleich zu 34 im Vorjahr. Darunter war ein Fall, der als Vergewaltigung eingestuft wurde, während andere Fälle vor allem sexuelle Belästigungen und „Upskirting“ betrafen – also unerlaubte Aufnahmen unter Röcke oder Kleider. Die Polizei betonte, dass Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nicht toleriert werden und konsequent verfolgt werden.
Weniger Gewalt und Diebstähle
Im Bereich der Gewaltkriminalität zeigt sich ebenfalls ein positiver Trend: Die Zahl der Körperverletzungen ging von 130 im Vorjahr auf 84 Fälle zurück. Auch die besonders gefährlichen Körperverletzungen, etwa mit Maßkrügen, sind deutlich gesunken. Bei den Widerständen gegen Polizeibeamte blieb die Zahl mit 13 Vorfällen stabil, jedoch wurden weniger Beamte verletzt als im Vorjahr.
Die Zahl der Diebstähle ist ebenfalls rückläufig: Insgesamt wurden 73 Fälle gemeldet, darunter 16 Taschendiebstähle – ein starker Rückgang im Vergleich zu den 79 Fällen im Vorjahr.
Mehr Hinweise dank Zivilcourage
Die Polizei hob besonders die gestiegene Zivilcourage der Festbesucher hervor. Zahlreiche Personen meldeten verdächtige Beobachtungen, was zu einem deutlichen Anstieg der Einsätze wegen verdächtiger Personen führte. Bislang gab es 25 solcher Einsätze, im Vergleich zu nur drei im Vorjahr. Auch die Meldungen über hilflose oder verletzte Personen nahmen zu.
Die Polizei appelliert weiter an die Besucher, aufmerksam zu bleiben und verdächtige Situationen über den Notruf 110 zu melden.
Weniger Drogendelikte und Trunkenheitsfahrten
Dank neuer gesetzlicher Regelungen ging die Zahl der Drogendelikte, insbesondere im Zusammenhang mit Cannabis, deutlich zurück. Während im Vorjahr noch 151 Verstöße nach dem Betäubungsmittelgesetz registriert wurden, waren es in diesem Jahr nur 59.
Auch im Verkehrsbereich zeigt sich eine positive Entwicklung. Die Zahl der Trunkenheitsfahrten ist trotz intensiver Kontrollen gesunken: 164 Fälle wurden bislang festgestellt, im Vorjahr waren es noch 210. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Verstößen mit E-Scootern, die von 108 auf 70 Fälle sanken.
Weiterhin Wachsamkeit gefordert
Obwohl sich das Oktoberfest bislang überwiegend friedlich präsentiert, bleibt die Polizei wachsam und setzt weiterhin auf Prävention. Besucherinnen und Besucher werden aufgefordert, auf ihre Wertsachen zu achten und verdächtige Situationen sofort zu melden. Die Polizei wünscht allen weiterhin eine schöne und sichere Wiesn: „Bleibt sauber, habt Spaß, und wenn es zwickt, sprecht uns an!“
Quelle: Polizeipräsidium München (Stand 29.09.2024)