Brandanschlag auf Protestcamp: Studierendenvertretung der LMU verurteilt Gewalt
Maria Sabbas-Scouras
In der Nacht vom 1. auf den 2. August wurde das Palästina-Protestcamp am Professor Huber Platz, direkt vor dem Hauptgebäude der LMU, Opfer eines anti-palästinensischen Brandanschlags. Nur durch das Glück des regennassen Rasens und die schnelle Reaktion der protestierenden Studierenden und anwesenden Passant*innen kam niemand zu Schaden. Der genaue Vorfall ist auf dem Instagram-Kanal von “Uni for Palestine” dokumentiert.
Die Studierendenvertretung der LMU zeigt sich tief betroffen und verurteilt diesen terroristischen Angriff aufs Schärfste. Der Anschlag reiht sich in eine besorgniserregende Serie von rechter, anti-palästinensischer und rassistischer Hetze sowie Drohungen, Beleidigungen und Angriffen gegen die Studierenden ein, die sich im Protestcamp für einen Waffenstillstand und ein Ende der Besatzung in Palästina einsetzen.
Besonders beunruhigend ist, dass der Täter trotz des muslimfeindlichen Tatmotivs und der Einschaltung der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde. Die Studierendenvertretung sieht eine klare Gefahr für die Sicherheit der Protestierenden und aller Studierenden der LMU.
Die Studierendenvertretung fordert von Staatsanwaltschaft und Polizei, die Sicherheit auf dem Professor Huber Platz und für die gesamte Studierendenschaft der LMU schnell wiederherzustellen. Es bedarf einer vollständigen Aufklärung des Falls von rassistisch motivierter Brandstiftung, damit Studierende in öffentlichen Räumen in Uninähe ihre politische Meinung äußern können, ohne physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt zu sein.
Zudem ruft die Studierendenvertretung zu einer Reduktion der aggressiven Rhetorik gegen palästinasolidarische Stimmen in der Gesellschaft auf. Sie betont die Notwendigkeit einer friedlichen Auseinandersetzung mit studentischen Protesten und verurteilt die derzeitige fehlende friedliche Diskussion.
Die Studierendenvertretung solidarisiert sich ausdrücklich mit dem Protestcamp als Opfer eines rassistischen Brandanschlags und ruft die Universitätsgemeinschaft dazu auf, in einen konstruktiven Diskurs über die palästinensischen Anliegen einzutreten, um gemeinsam gegen Gewalt als Lösung vorzugehen.
Quelle: LMU München (Stand 03.08.2024)