Bayerischer Landtag stärkt Ausbau der Geothermie: Verbesserte Förderbedingungen geplant
Maria Sabbas-Scouras
Der Bayerische Landtag hat sich auf Initiative der CSU-Abgeordneten Kerstin Schreyer, Maximilian Böltl und Thomas Huber für bessere Rahmenbedingungen beim Ausbau der Geothermie ausgesprochen. Nach einstimmiger Zustimmung im Wirtschaftsausschuss erhielt der Antrag auch im Plenum die nötige Mehrheit. Die Staatsregierung ist nun aufgefordert, Maßnahmen zu entwickeln, die das sogenannte „Fündigkeitsrisiko“ – also das Risiko, dass bei Bohrungen kein ausreichendes oder heißes Wasser gefunden wird – abmildern und den Ausbau von Fernwärmenetzen vereinfachen. Zudem soll die Einführung eines Förderkreditprogramms über die LfA Förderbank Bayern geprüft werden, um Geothermieprojekte finanziell zu unterstützen.
In den Landkreisen München und Ebersberg ist Geothermie aufgrund der guten geologischen Voraussetzungen der Münchner Schotterebene ein zentrales Thema. Hier entstehen zukunftsweisende Projekte wie das gemeinsame Vorhaben von Vaterstetten, Haar, Grasbrunn und Zorneding. Die Gesamtkosten für die Bohrungen belaufen sich auf rund 50 Millionen Euro, wovon 18,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln stammen. Der Restbetrag ist jedoch für die beteiligten Gemeinden schwer zu finanzieren, weshalb die Staatsregierung nun prüfen soll, ob ein eigenes Kreditprogramm über die LfA-Förderbank helfen kann.
Die Absicherung des Fündigkeitsrisikos ist ebenfalls ein dringendes Anliegen. Da Geothermiebohrungen sehr teuer sind, kann es für Kommunen und Unternehmen finanziell riskant sein, wenn die Bohrung erfolglos bleibt. Auch wenn der Bund eine Risikoversicherung plant, bleiben konkrete Schritte bislang aus. Die Staatsregierung prüft deshalb parallel eine eigene Absicherungsmöglichkeit auf Landesebene.
Zusätzlich wird eine Änderung des Bayerischen Waldgesetzes in Betracht gezogen, um den Ausbau von Fernwärmenetzen durch einfachere Verlegemöglichkeiten für Transportleitungen zu unterstützen.
Kerstin Schreyer, die energiepolitische Sprecherin der CSU-Landtagsfraktion, betont: „Geothermie ist ein wertvoller bayerischer Bodenschatz. Meine Heimatgemeinde Unterhaching hat sich 1998 mutig für Geothermie entschieden, und seitdem setze ich mich dafür ein, die Rahmenbedingungen für Geothermieprojekte in Bayern zu optimieren. Der Antrag ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung, und ich freue mich über die Zustimmung im Landtag.“
Auch Maximilian Böltl, Abgeordneter für den Stimmkreis München-Land-Nord, zeigt sich erfreut: „Durch diese Unterstützung geben wir den Kommunen Sicherheit und fördern eine Energiequelle direkt vor Ort. Die Geothermie ist umweltfreundlich und fördert so eine nachhaltige Energiewende – das ist wahre Heimatenergie.“
Thomas Huber, Landtagsabgeordneter aus Ebersberg, ergänzt: „Unser Ziel ist es, bis 2050 etwa 25 % des bayerischen Wärmebedarfs im Gebäudesektor durch Geothermie zu decken. Leider reicht die Förderung des Bundes für bayerische Kommunen noch nicht aus. Deshalb setzen wir nun auf Landesebene wichtige Impulse, um den Geothermieausbau weiter zu fördern.“
Quelle: Landtagsabgeordneter Maximilian Böltl (CSU) Stand 12.11.2024