Erste katholische Gottesdienste am 17. und 24. Mai 2020
Maria Sabbas-Scouras
Schritt für Schritt beginnen wir im katholischen Pfarrverband damit, wieder Gottesdienste zu feiern: am 17.05.2020 mit Wortgottesdiensten, in denen auch der Rahmen der Gottesdienste und die Form des Kommunionempfangs Thema sein werden. Ab dem 24.05.2020 folgt die erste heilige Messe nach elf Wochen Pause. Schritt für Schritt: Wir beginnen mit Gottesdiensten am Sonntag um 9:00 Uhr in lsmaning und um 10:30 Uhr in Unterföhring.
Anmeldung erforderlich
Allerdings sind die Rahmenbedingungen für Gottesdienste aufgrund der anhaltenden Corona Ansteckungsgefahr sehr strikt. Um den Mindestabstand einzuhalten, ist die Zahl der Mitfeiernden begrenzt. In lsmaning rechnen wir mit etwa fünfzig, in Unterföhring mit etwas über zwanzig Mitfeiernden. Um niemand an der Kirchentür abzuweisen, ist eine Anmeldung im Pfarramt nötig. Die Anmeldung muss telefonisch direkt bei einer der Pfarrsekretärinnen erfolgen; nur eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder eine Nachricht per Email genügt nicht! Personen, die unspezifische Allgemeinsymptome, Fieber oder Atemwegsprobleme haben, infiziert oder unter Quarantäne gestellt sind oder in den letzten 14 Tagen vor Anmeldung Kontakt zu einem bestätigt an COVID-19 Erkrankten gehabt haben, dürfen nicht an Gottesdiensten teilnehmen. Denen, die zu einer Risikogruppe gehören, ist dringend von der Mitfeier abzuraten.
Einschränkungen
In der Kirche Auch in der Kirche selbst sind ungewohnte Einschränkungen zu beachten: dazu gehört die Pflicht, einen Mund-Nasenschutz zu tragen, es sind die zugewiesenen Sitzplätze einzunehmen, und auf gemeinsamen Gesang muss weitgehend verzichtet werden. Eine wirklich schwierige Situation würde beim Austeilen der Kommunion entstehen, die in der gewohnten Form eine körperliche Nähe ja unmittelbar mit sich bringt. Um die Infektionsgefahr gering zu halten und gleichzeitig der Bedeutung des Geschehens halbwegs gerecht zu werden, müssen andere Formen gefunden werden. In unserem Pfarrverband knüpfen wir an einen Brauch aus der frühen Kirche an. Damals haben die Christen Brot von zu Hause zum Gottesdienst mitgebracht. Dieses Brot war dann das Brot des „Herrenmahles", also das Brot für die Kommunion. Mit dem Brot brachten die Menschen ihren Alltag, ihr ganzes Leben mit in die Kirche, in den Gottesdienst, vor Gott. In unseren Kirchen werden nun in kleinen Tütchen Hostien bereitliegen (die noch nicht konsekriert sind). Diese Hostien können ab dem 17.05. nach dem Gottesdienst mitgenommen werden. Zuhause kann man eine schöne Schale oder einen passenden kleinen Teller finden, den man dann das nächste Mal zusammen mit einer Hostie mit in die Kirche bringt. Die Abendmahlsworte spricht der Priester dann über das Brot am Altar genauso wie über die Hostien der Mitfeiernden. Im Verlauf des Gottesdienstes nehmen dann alle gemeinsam die Kommunion zu sich.
Zeit der Krise - Zeit der Gnade
Wie geht es dann weiter? Zu gegebener Zeit werden die nächsten Schritte folgen, und niemandem nützt es, wenn Dinge überstürzt werden. Einschränkungen werden unser Leben offensichtlich auf längere Zeit prägen. So hat die Erzdiözese alle Prozessionen zum Fronleichnamsfest untersagt. Auch Bittgänge und Wallfahrten sind bis mindestens zum Ende der Pfingstferien verboten, alle Arten von Veranstaltungen und Festen sind weiterhin nicht möglich. Bei allen ersten Lockerungen bleibt diese Zeit auch für das kirchliche Leben eine Zeit des Verzichts. Wer diese Zeit nutzt als Zeit der Einkehr und der Besinnung, kann neu entdecken, was das Leben und den Glauben wirklich hält und trägt. Dann•wird aus Krise und Verzicht eine Zeit der Erneuerung und der Gnade.
Uli Hofmann, Pastoralreferent