Beflaggung mit Trauerflor am 20. Juli – in Erinnerung gegen das Vergessen
Maria Sabbas-Scouras
Zum Gedenken der Opfer des 20. Juli 1944, die im Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft
ihr Leben verloren haben, werden am Jahrestag alljährlich die öffentlichen Gebäude mit
Trauerflor beflaggt. Bekannteste Person der Opposition gegen Hitler ist der an diesem Tag
hingerichtete Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
Die Gemeinde Ismaning hat die Straßen im Baugebiet zwischen Adalpero- und
Bajuwarenstraße nach Persönlichkeiten benannt, die im Widerstand gegen die Nazi-
Herrschaft ihr Leben verloren haben.
Mit der Benennung der Straßen will die Gemeinde an diese schreckliche Zeit erinnern und
die Personen, die für den Widerstand gekämpft haben, nicht vergessen lassen. Der Zusatz
zum Straßennamenschild bietet Hintergrundinformationen über die Person, nach der die
Straße benannt ist.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907 – 1944) war Offizier und Widerstandskämpfer
gegen die NS-Diktatur. Er wurde nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am
20. Juli 1944 am 21. Juli 1944 hingerichtet.
Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945) war führendes Mitglied der Bekennenden Kirche, traf
sich 1942 in Schweden mit dem englischen Bischof Bell, um die Bedingungen einer
deutschen Kapitulation zu erkunden. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet; am 9. April 1945
wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg ermordet.
Die Benennung weiterer Straßen in diesem Baugebiet wurde bereits festgelegt. Im Zuge
ihrer Fertigstellung werden sie sodann benannt nach:
Georg Elser (1903 – 1945) war Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur; er wurde nach
dem gescheiterten Bombenattentat auf Adolf Hitler am 8. November 1939 im Münchner
Bürgerbräu-Keller verhaftet; am 9. April 1945 wurde Georg Elser im KZ Dachau ermordet.
Sophie Scholl (1921 - 1943) und Hans Scholl (1919 - 1943) bildeten zusammen mit Willi
Graf, Christoph Probst, Alexander Schmorell und Kurt Huber den Kern der studentischen
Widerstandsgruppe "Weiße Rose". Die Geschwister Scholl wurden beim Verteilen des
6. Flugblatts in der Münchner Universität verhaftet, am 22. Februar 1943 wurden Sophie
und Hans Scholl zum Tode verurteilt und in Stadelheim ermordet.
Julius Leber (1891 - 1945) war sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter und
Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur. Von 1933 bis 1937 verbrachte er 20 Monate
im Gefängnis und war anschließend in den Konzentrationslagern Esterwegen und
Sachsenhausen inhaftiert. Um 1940 schloss sich Leber u.a. auch dem Kreis um
Stauffenberg an. Julius Leber wurde am 4. April 1944 verhaftet, zum Tod verurteilt und am
5. Januar 1945 ermordet.
Die Würdigung dieser Persönlichkeiten steht stellvertretend für Hunderte anderer
Personen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen, die während des
Dritten Reichs im Widerstand gewirkt haben.
Gemeinde Ismaning