Biber-Biotope sind umstritten
Maria Sabbas-Scouras
In Unterföhring sollen die Biber geschützt werden und in zwei Biotopen in Ruhe leben können, abgetrennt von Spaziergängern sowie Badegästen. Im Bieber-geplagten Ismaning hält man das für falsch.
Der Ärger, den ein Biber am Eisweiher in Ismaning macht (wir berichteten), könnte gravierende Folgen haben für seine Artgenossen in Unterföhring. Deren Schutz steht infrage, seit Ismanings Bürgermeister und SPD-Kreisrat Alexander Greulich im Kreistag eindringlich darüber berichtet hat, welche Schäden das Tier daheim anrichtet.
Letztlich hat er mit seinen Schilderungen die Empfehlung erst einmal gekippt, Biotope mit zwei Biberfamilien am Unterföhringer- und dem Feringasee vor Badegästen zu schützen. Es ginge nicht an, dass Erholungssuchende dem Biber weichen sollen, sagte Greulich: „In Bayern haben wir, Gott sei Dank, ein Grundrecht auf Naturgenuss und Erholung.“
Der Landkreis München unterhält den Feringasee und den als „Poschinger Weiher“ bekannten Unterföhringer See als überörtliche Erholungsgebiete. Vor vier Wochen hatte der Kreisausschuss, wie berichtet, einstimmig empfohlen, die Biotope für Badegäste und Spaziergänger zu sperren. Der Beschluss schien unproblematisch, da die als naturschutzfachlich wertvoll geltenden Biotope wegen des starken Bewuchses ohnehin kaum zugänglich sind. Von etwaigen Beschwerden war bis dahin nichts bekannt.
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