Unterföhring: Augenzeuge erklärt, was vor den Schüssen geschah
Maria Sabbas-Scouras
Plötzliche Eskalation der Gewalt im Berufsverkehr: Am Dienstagmorgen kommt es in der S 8 zu einer Schlägerei, die Polizei rückt an. Jetzt kämpft eine Polizistin um ihr Leben. Was ist in Unterföhring passiert? Eine Spurensuche.
Norman Nötzold, 41, sitzt in der S-Bahn, sie fährt in den Bahnhof in Unterföhring ein. Genau in dem Moment, als Schüsse fallen. Zuerst ein Knall, dann „ drei oder vier weitere“, sagt Nötzold. Die Fahrgäste im Zug werfen sich auf den Boden, viele weinen. Doch geschossen wird nicht im Zug, sondern auf dem Bahnsteig. Eine Polizistin, 26 Jahre alt, bricht zusammen und liegt blutend auf dem Boden. Daneben Handschellen, eine Brille und zerbrochenes Glas der S-Bahn-Scheiben. Aus dem Augenwinkel sieht Nötzold, wie ein Mann wegläuft. Es ist Alexander B. Er hat der Polizeikommissarin gerade in den Kopf geschossen.
Das Verbrechen geschieht gegen 8.40 Uhr. Berufsverkehr, die S-Bahnen sind voll, 700 Personen wollen wie Norman Nötzold mit der S 8 in Richtung Flughafen. Auch der Bahnsteig in Unterföhring ist voll, viele große Firmen sind hier, nur wenige hundert Meter nördlich der Münchner Stadtgrenze, ansässig: ProSiebenSat1, Allianz, Sky.
Lesen Sie hier weiter: