Tunnelprojekt: Kein Lärm, kein Dreck – keine Kunden
Maria Sabbas-Scouras
Wenn es nach Verkehrsgutachter Harald Kurzak geht, baut die Gemeinde Unterföhring einen 2,4 Kilometer langen Tunnel durch das Straßendorf: Damit der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt unter der Erde verschwindet (wir berichteten). Das würde die vom Durchgangsverkehr geplagte Kommune von Lärm und Abgas entlasten. Ob der Tunnel technisch möglich ist und wie viel er kosten soll, diese Fragen sollen nun weitere Experten im Auftrag des Gemeinderats klären.
Während sich die Anwohner der Münchner Straße über eine bessere Wohnqualität freuen würden, sehen die ansässigen Geschäftsleute die Tunnel-Idee mit Sorge. Welche Auswirkungen würde eine Untertunnelung für die Existenz ihrer Läden haben?
Metzger Thomas Schäfert (49) fürchtet massive Umsatzeinbußen für den Fall, dass der Tunnel kommt: „Die Problematik ist, dass dann die Leute unten durch den Ort durchrauschen. Viele Kunden kommen aus Ismaning oder Oberföhring. Die halten hier nicht mehr, um Blumen oder ein Stück Suppenfleisch zu kaufen.“
Vor drei Jahren hat die Gemeinde händeringend einen Metzger gesucht und ihn aus München angeworben. Schäfert und seine Frau pachten das Metzgereigeschäft an der Münchner Straße 73, von der Gemeinde, den Anbau am Gockl-Gebäude, der lange leer stand. Die Unterföhringer Kundschaft schätzt seine hausgemachten Würste und selbst gekochten Gerichte. „Das Geschäft ist gut angelaufen“, sagt Schäfert.
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