Atom-Ei macht Bauerndorf Garching zur Stadt
Maria Sabbas-Scouras
Vor 60 jahren, am 6. November 1956, haben die Arbeiten an jenem Bauwerk begonnen, das Garching verändert hat wie keines davor und keines danach: Das Atom-Ei ebnete den Weg vom Bauerndorf zur Universitätsstadt.
Zur Feier des Tages wurde eine „Atom-Mahlzeit“ gereicht: Nach der „Vorfluterbrühe mit Kerneinlage“ (Leberknödelsuppe) gab’s „Uranstäbe“ (Weißwürste) mit „radioaktivem Kühlwasser“ (Bier). Und zum Nachtisch bekamen die 200 Ehrengäste um Ministerpräsident Wilhelm Hoegner am 12. Januar 1957 „Garchinger Gammadunst“ serviert – vulgo: Käse.
"Atom-Mahlzeit" zum Richfest
Anlass für dieses eigenwillige Menü war das Richtfest jenes Bauwerks, das Garching geprägt hat wie kein anderes und im Stadtwappen prangt: Der Forschungsreaktor München (FRM), der erste seiner Art in Deutschland, der landauf, landab als Atom-Ei Bekanntheit erlangte. An diesem Sonntag vor 60 Jahren begannen die Bauarbeiten – und so außergewöhnlich aus heutiger Sicht das Richtfest-Menü erscheint, so außergewöhnlich ist die Geschichte des Reaktors, den die einen mit „bahnbrechenden Forschungen“ assoziieren (TU-Präsident Wolfgang Herrmann), während ihn die anderen als Symbol für den Einstieg in die Atomkraft kritisieren.
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