Weltweite IT-Panne sorgt für Chaos bei Airlines, Krankenhäusern, Ämter und Banken
Maria Sabbas-Scouras
Ein fehlerhaftes Software-Update hat am Freitag weltweit für umfangreiche technische Ausfälle gesorgt. Flughäfen mussten den Betrieb einstellen, Krankenhäuser sagten Operationen ab, und sogar Banken und Lebensmittelgeschäfte waren betroffen. Mit betroffen, das Landratsamt München, wir berichteten gestern und heute.
Das Update der Firma CrowdStrike führte zu Störungen in verschiedenen Branchen, da ihre Sicherheitssoftware "Falcon" auf vielen Windows-Computern eingesetzt wird. Die Auswirkungen waren dramatisch: Flüge fielen aus, Fernsehsender hatten Schwierigkeiten und Bankkunden konnten kein Geld abheben. Auch die Bundesregierung betonte, dass keine Cyberattacke vorlag, sondern ein Fehler in der Software-Qualitätssicherung.
In Deutschland musste der Flughafen Berlin vorübergehend den Betrieb weitgehend einstellen. Etwa 150 von 552 Flügen wurden gestrichen, was tausende Passagiere betraf. Krankenhäuser wie das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagten geplante Operationen ab, und auch viele Apotheken und Stadtverwaltungen hatten mit Problemen zu kämpfen.
Auch international waren die Auswirkungen spürbar. In Australien wurde eine Krisensitzung einberufen, in Großbritannien konnte Sky News nicht senden und in Neuseeland funktionierten viele Kreditkartenzahlungen nicht mehr.
CrowdStrike arbeitete den ganzen Tag daran, den Fehler zu beheben, und stellte ein neues Update bereit. Trotz des Updates mussten viele Nutzer die fehlerhaften Dateien manuell löschen, bevor die Systeme wieder funktionierten. IT-Experten kritisieren die mangelnde Qualitätssicherung und Transparenz des Unternehmens.
Der Kurs des IT-Dienstleisters geriet durch weltweite Ausfälle unter Druck und sank am Freitagvormittag an der Frankfurter Börse um etwa 15 Prozent im Vergleich zum Vortag.
In der Software-Industrie kommt es häufig vor, dass Probleme bei einzelnen Anbietern viele Unternehmen betreffen. Ein Beispiel dafür ist die Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021, die Auswirkungen bis nach Schweden hatte, wo die Supermarktkette Coop fast alle Läden schließen musste.