Callcenter-Betrug durch Schockanruf in Garching
Maria Sabbas-Scouras
Am Dienstag, den 9. Juli 2024, gegen 14:00 Uhr, erhielt eine über 80-jährige Frau aus dem Landkreis München einen Anruf von einer unbekannten Frau, die sich als Polizistin ausgab. Die Anruferin behauptete, die Tochter der Seniorin habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und es sei nun eine Kaution zur Freilassung erforderlich.
Daraufhin bereitete die über 80-Jährige mehrere Tausend Euro in bar vor und entnahm aus einem Bankschließfach Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro. Sie übergab beides nach telefonischer Absprache einem weiteren unbekannten Täter an ihrer Haustür.
Etwa zwei Stunden später bemerkte die Frau, dass sie Opfer eines Betrugs geworden war, und alarmierte die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt war eine Fahndung nach dem Abholer jedoch nicht mehr erfolgreich.
Das Kommissariat 61 (Vermögensdelikte) hat die Ermittlungen übernommen. Der Täter wird wie folgt beschrieben:
Männlich
Ca. 40 Jahre alt
Ca. 170 cm groß
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Umgehungsstraße, Breslauer Straße, Mühlfeldweg, Am Mühlbach und Auweg in Garching Beobachtungen gemacht, die mit diesem Vorfall in Verbindung stehen könnten? Personen mit sachdienlichen Hinweisen werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 61, unter der Telefonnummer 089 2910-0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Hinweis Ihrer Münchner Polizei: Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte sowie andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwälte) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied einen schweren Unfall verursacht habe und nun eine Kaution fällig sei, um eine Haft oder Festhaltung abzuwenden.
Um sich zu vergewissern, ob ein Anruf echt ist, rufen Sie bitte selbstständig den Polizeinotruf 110 an. Achten Sie darauf, dass der vorherige Anruf tatsächlich beendet wurde, indem Sie den Hörer auflegen oder eine entsprechende Taste auf Ihrem Mobiltelefon drücken.
Wichtige Tipps gegen Betrug durch falsche Polizeibeamte:
Halten Sie immer telefonische Rücksprache mit Ihrer Familie oder Angehörigen.
Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder Wertsachen bitten.
Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Übergeben Sie niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie keine Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.
Schützen Sie sich und Ihre Angehörigen vor solchen Betrugsmaschen, indem Sie stets wachsam und vorsichtig bleiben.
Quelle: Polizeipräsidium München (Stand 10.07.2024)