FRM II und Framatome unterzeichnen neuen Vertrag zur Industrialisierung von Brennstoffen
Maria Sabbas-Scouras
Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) und Framatome haben einen weiteren Vertrag über die Fertigung des hochdichten und niedrig angereicherten Brennstoffs unterzeichnet, um den FRM II umzurüsten. Das Projekt läuft über vier Jahre und zielt darauf ab, die Produktionslinie zu optimieren und einen industriellen Fertigungsprozess für den Uran-Molybdän (U-Mo)-Brennstoff vorzubereiten.
Seit 2019 kooperieren der FRM II und Framatome an der Technischen Universität München, um einen Brennstoff für die Umrüstung der Forschungs-Neutronenquelle vorzubereiten. Dr. Bruno Baumeister, Projektleiter der Umrüstung, erklärt: "Gemeinsam mit Framatome haben wir einen Fertigungsprozess auf Pilot-Level entwickelt und eine Test-Produktionslinie in Frankreich installiert, wo bereits erste Brennstoffplatten gefertigt werden."
Im neuen Vertrag investiert der FRM II einen zweistelligen Millionenbetrag in die weitere Optimierung des Fertigungsprozesses. Framatome unterstützt den FRM II bei der Entwicklung des neuen Brennelements, vom Design bis hin zu abschließenden Prüfungen.
François Gauché, Vize-Präsident von CERCA bei Framatome, ergänzt: "Unsere Teams haben sich der Herausforderung gestellt, einen einzigartigen Hightech-Brennstoff zu entwickeln, der den Anforderungen von Forschungsreaktoren entspricht und deren Nachhaltigkeit gewährleistet. Wir sind nun bereit, diesen innovativen Brennstoff herzustellen."
Der Wissenschaftliche Direktor des FRM II, Prof. Dr. Christian Pfleiderer, sagt: "Der FRM II und Framatome arbeiten seit 2019 am Aufbau einer europäischen Produktionslinie für monolithische U-Mo-Brennstoffe. Diese harte Arbeit zahlt sich aus, da dieser neue Brennstoff eine zuverlässige und nachhaltige Versorgung mit Neutronen für Forschung und Innovation garantiert."
Die hohe Uran-Dichte des innovativen monolithischen U-Mo-Brennstoffs ermöglicht es dem FRM II, sein hohes Leistungsniveau auch mit einer Anreicherung von maximal 19,75% Uran-235 (LEU) aufrechtzuerhalten. Die erstmalige Bestrahlung von monolithischen U-Mo-Brennstoffplatten aus dieser 100% europäischen Fertigung ist für Ende 2024 geplant.
Das 2019 eingeweihte Framatome CERCA’s Research & Innovation Laboratory in Romans-sur-Isère, Frankreich, widmet sich der Entwicklung von Brennstoff auf Uranbasis für internationale Forschung in den Bereichen Physik und Nuklearmedizin.
Quelle: FRM II