GIGA-M erhält Förderbescheid für regionales Geothermie-Forschungsvorhaben im Großraum München
Maria Sabbas-Scouras
Ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung wurde heute mit der Zuteilung des Förderbescheids an GIGA-M markiert. Ein breites Bündnis von Akteuren aus Stadt und Landkreis München arbeitet gemeinsam daran, die Nutzung der Tiefengeothermie in der Region voranzutreiben.
Das Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die Wärmeenergie im Untergrund durch eine Vielzahl neuer Projekte schnell und nachhaltig zu erschließen. Eine großangelegte Seismik-Messkampagne bildet hierbei eine zentrale Grundlage. Mit dem Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz kann das Projekt nun offiziell beginnen. Über eine Laufzeit von vier Jahren wird es den Weg für eine regionale Umstellung auf eine klimaneutrale, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung bereiten.
Unter der Federführung der Technischen Universität München arbeiten der Landkreis München, die Energieagentur Ebersberg-München, die Landeshauptstadt München sowie die Stadtwerke München eng zusammen. Auch die Energie-Wende Garching, als Betreiber von Geothermieanlagen im Umland, ist Partner des Vorhabens.
Das tiefe, oberjurassische Thermalwasserreservoir im Großraum München weist derzeit bereits eine thermische Gesamtleistung von rund 400 Megawatt auf, die durch mehr als 42 Bohrungen genutzt wird. Das noch ungenutzte Potenzial wird auf über ein Gigawatt geschätzt. Die regionale Wärmewende erfordert die Erschließung dieses riesigen CO2-freien Energiepotenzials durch den Ausbau der Tiefengeothermie.
GIGA-M wird sich insbesondere mit nicht-technischen Barrieren für den Ausbau der Tiefengeothermie auseinandersetzen und Lösungen erarbeiten. Hierzu gehören die Schaffung gemeinsamer Rahmenbedingungen sowie wirtschaftlicher Umsetzungsmodelle für interkommunale Verbundprojekte. Das Projekt wird von intensiven Kommunikationsmaßnahmen begleitet, um Politik, Verwaltung und die Öffentlichkeit über den Prozess des interkommunalen Geothermieausbaus zu informieren und einzubinden.
Das Forschungsvorhaben GIGA-M umfasst eine groß angelegte 3D-Seismikkampagne auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratkilometern, um den Untergrund in und um München weiter zu erforschen. Gemeinsam mit vorhandenen Daten soll ein detailliertes Tiefenmodell erstellt werden, das als Grundlage für die Bewirtschaftung des Thermalwasservorkommens dient.
Die geschätzten Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf knapp 20 Millionen Euro, wovon rund 11 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert werden.
Das gemeinsame Forschungsvorhaben GIGA-M ebnet den Weg für eine regionale Wärmewende hin zu einer klimaneutralen, sicheren und bezahlbaren Wärmeversorgung. Es demonstriert die Notwendigkeit eines gemeinschaftlichen und abgestimmten Vorgehens von Forschung, Wissenschaft sowie Stadt und Kommunen, um das enorme Potenzial der Tiefengeothermie nachhaltig zu nutzen.
Quelle: Landratsamt München (Stand 28.02.2024)