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LANDKREIS und MÜNCHENER NORDEN

„Der Münchner Polizeieinsatz zum 184. Oktoberfest“ - Halbzeitbilanz

Maria Sabbas-Scouras

Die erste Hälfte der 184. Wiesn ist vorüber. Die Münchner Polizei blickt nach einem auch witterungsbedingten ruhigen Wiesn-Auftakt auf eine entspannte erste Wiesnwoche zurück.
Der Blick auf die Zahl der Gesamteinsätze spiegelt die Entwicklung des Vorjahres wieder. In der Mehrheit der Delikte ist sogar ein z.T. deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

Sicherheitskonzept des Veranstalters
Die Festleitung hat in Abstimmung mit dem Polizeipräsidium München Maßnahmen getroffen, um das Sicherheitskonzept kontinuierlich zu optimieren.
Neben den Zugangs- und Taschenkontrollen wurde auch die Lenkung der Besucherströme an den Ein- und Ausgängen, insbesondere am U-Bahnhof Theresienwiese, neu geregelt. Kräfte
der Polizei unterstützen die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes. Zu nennenswerten Behinderungen kam es bislang nicht. Durch die Kontrollen wurden mehrfach verbotene Gegenstände (wie Messer, und Betäubungsmittel) aufgefunden und sichergestellt.
Hervorzuheben ist das disziplinierte Verhalten der Besucher, welche bereits vor 09:00 Uhr auf den Einlass zum Festgelände warten.
Hierbei bilden sich keine drängenden Menschentrauben, sondern geordnete Schlangen entlang des Sperrzauns.

Einsätze Oide Wiesn
Im Bereich der Oidn Wiesn musste die Polizei bislang 7 Mal tätig werden. Unter anderem kam es zu einer (einfache) Körperverletzung und einem tätlichen Angriff auf einen Polizeibeamten, der unvermittelt von hinten durch einen Passanten geschubst wurde.
Bei der Kontrolle zeigte sich der 21-Jährige deutlich aggressiv, und beleidigte und bedrohte die Beamten. Da er auf der Wiesnwache seinen Kopf gegen die Haftzelle schlug, wurde er wegen
Selbstgefährdung in eine geschlossene Klinik eingewiesen.

Mehr Einsätze für die Wiesnwache
Die Wiesn startete mit starken Besucherzahlen, während der Woche war das Besucheraufkommen eher rückläufig. Ab dem siebten Wiesntag (Freitag) war wieder ein deutlicher Anstieg festzustellen.
Es ergab sich ein Anstieg der Gesamteinsätze für die Wiesnwache gegenüber dem Vorjahr um 8,4 %. 919 (848)1 Einsätze hatten die Einsatz-Gruppen der Polizeiinspektion 17 (Wiesnwache) bis zum heutigen 24.09.17, 04:59 Uhr, abzuarbeiten.

Freiheitsentziehungen / Gewahrsam
Bis heute mussten 142 (151) Wiesnbesucher von der Polizei in Gewahrsam genommen werden, da sie sich in einer hilflosen Lage befanden, oder die Begehung von Straftaten oder
Ordnungswidrigkeiten nur auf diese Weise unterbunden werden konnte.
Die Anzahl der vorläufigen Festnahmen ist deutlich gestiegen. Sie beläuft sich auf 276 (216). Die Steigerung ist insbesondere auf die hohe Anzahl der Festnahmen im Bereich Betäubungsmittelverstöße zurückzuführen.

Bislang wurden 550 (499) Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies bedeutet eine Steigerung um 10 % zum Vorjahr. In der Mehrheit der Deliktsfelder ist jedoch überwiegend einen Rückgang zu verzeichnen. 
Als deliktstärkster Tag ist dabei der achte Wiesntag, (Samstag) mit 122 (130) registrierten Straftaten auszumachen. Bislang wurden 550 (499) Straftaten zur Anzeige gebracht. Dies
bedeutet eine Steigerung um 10 % zum Vorjahr. In der Mehrheit der Deliktsfelder ist jedoch überwiegend einen Rückgang zu verzeichnen. 

Keine Tötungsdelikte
Bis heute wurde kein Tötungsdelikt (0) festgestellt. Bei einer schweren Körperverletzung am 22.09.2017, bei dem der Geschädigte mit Füßen massiv gegen den Kopf getreten wurde, wird nun die Qualifikation hin zu einem versuchten Tötungsdelikt geprüft.

Raubdelikte
Derzeit werden fünf (1) Ermittlungsverfahren auf Grund von Raubdelikten geführt. Drei Fälle daraus werden als räuberischer Diebstahl, zwei Fälle als Handtaschenraub verfolgt.
Nr. 1577: Am späten Abend des achten Wiesntages ging auf der „Versorgungsstraße“ ein bislang Unbekannter auf einen 18-jährigen Deutschen los und griff an seine Bauchtasche. Der junge Mann konnte die Tasche noch mit einer Hand festhalten, woraufhin ihm
der Unbekannte mit der Faust ins Gesicht schlug und ihm die Bauchtasche entriss. Der Geschädigte fiel dabei zu Boden. Ein weiterer Besucher, ein 22-jähriger Deutscher, wollte den Täter aufhalten und wurde ebenfalls geschlagen. Dies geschah nach ersten Erkenntnissen so heftig, dass er kurz bewusstlos wurde. Die Beiden wurden im Anschluss in Münchner
Kliniken verbracht. Dem Geschädigten des Raubes wurde bei dem Vorfall die Schulter ausgekugelt, der „Helfer“ erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Der Täter ist bislang flüchtig.

Mehr Sexualdelikte angezeigt
Der Bereich „Sexualdelikte“ umfasst alle Delikte mit sexuellem Hintergrund (insbesondere Beleidigung auf sexueller Grundlage „Grapscher“, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung). Sexualdelikte wurden insgesamt 34 (17) Mal zur Anzeige gebracht. Die deutliche
Kriminalität insgesamt gestiegen.

Keine Tötungsdelikte Raubdelikte
Mehr Sexualdelikte angezeigt

Steigerung der Gesamtzahlen ergibt sich auch aus der Neufassung des Strafrechts zum besseren Schutz der sexuellen Selbstbestimmung und einer gesteigerten Sensibilität, derartige
Delikte zur Anzeige zu bringen. Bislang ist eine versuchte Vergewaltigung bekannt geworden (1). 
Nr. 1578: Zum Tatzeitpunkt griff der 55- jährige irakische Beschuldigte im Gedränge von hinten in die Lederhose der 25 - jährigen österreichische Geschädigten und versuchte einen Finger in die Körperöffnung einzuführen. Dies misslang aufgrund der Strumpfhose der Geschädigten.
Dem Beschuldigten gelang die Flucht. Heute konnte die Geschädigte den Beschuldigten auf der Wiesn wieder erkennen und die Polizei verständigen. Dieser wurde vorläufig festgenommen und wird dem Haftrichter vorgeführt.
Unter den „sonstigen Sexualdelikten“ wurden 14 sexuelle Belästigungen mit körperlichem Kontakt („Grapschen“), 17 sexuelle Nötigungen, 1 Verbreitung einer sexuellen Schrift, sowie 1 Erregung öffentlichen Ärgernisses registriert.
Nr. 1492: Bereits am Samstag, 16.09.2017, gegen 22.00 Uhr, hielt sich eine 22-jährige Münchnerin vor dem Toilettentrakt des Festzeltes Fischer Froni auf, um dort auf ihre Freundin zu warten.
Da sie sich in Folge ihrer Alkoholisierung nicht gut fühlte, nahm sie die Hilfe eines unbekannten Mannes in Anspruch, der ihr anbot, sie zu ihrem Tisch zu geleiten.
Dieser nutzte jedoch die Hilflosigkeit der 22-Jährigen aus und bedrängte sie, sein bereits entblößtes Geschlechtsteil zu berühren. Außerdem versuchte er die 22-Jährige zu küssen. Diese konnte sich dem Unbekannten jedoch entziehen und flüchten.
Täterbeschreibung/Zeugenaufruf.
Nr. 1498: Am Sonntag, 17.09.2017, gegen 22.45 Uhr, verließ eine 30-jährige Münchnerin mit ihren beiden Freundinnen ein Festzelt auf dem Oktoberfestgelände. Plötzlich wurde ihr unvermittelt von einem 37-jährigen Iraker zwischen die Beine gegriffen.
Nachdem der 37-Jährige sich in Begleitung von drei Landsleuten entfernte, folgte die 30-Jährige mit ihren Freundinnen der Personengruppe und machte eine Einsatzgruppe der Polizei auf diese aufmerksam.
Da sich der Iraker gegen die Festnahme sperrte, musste er gefesselt werden. Während der
Anzeigenaufnahme stellte sich heraus, dass er und seine drei Begleiter noch weitere bislang unbekannte Frauen belästigt hatten.
Der 37-Jährige und seine drei Begleiter (30, 34 und 39 Jahre alt) wurden dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt, welcher
inzwischen Haftbefehle erließ.

Einfache Taschendiebstähle rückläufig
Wie schon im Vorjahr, zeichnet sich der Rückgang des einfachen Diebstahls von/aus Taschen auch 2017 ab. In 83 (94) Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet, dies stellt einen Rückgang von -11,7 % dar. Hierbei konnten 6 Täterfestnahmen verzeichnet werden.

Anstieg schwerer Taschendiebstähle
Weitere 19 (7) Delikte im Bereich der schweren Taschendiebstähle waren zu erfassen. In 17 Fällen konnten Täter bei der Tatbegehung festgenommen werden.
Im Deliktsbereich Taschendiebstahlskriminalität wurden somit insgesamt 102 Taten mit 23 Täterfestnahmen gezählt. In 10 Fällen erging Haftbefehl.
Als Besonderheit im Bereich der Taschendiebstähle ist zu erwähnen, dass Täter in der Mehrzahl Diebstähle an getragenen oder abgelegten Bekleidungsstücken begehen. Diebstähle aus
Handtaschen sind deutlich weniger zu verzeichnen. Dies dürfte sich aus dem Taschenverbot auf dem Festgelände begründen.

Körperverletzungen auf Vorjahresniveau
Im Bereich der Körperverletzungsdelikte liegen die Fallzahlen mit 149 angezeigten Taten leicht unter dem Niveau des Vorjahres (160). Im Deliktsbereich der gefährlichen Körperverletzungen bewegen sich die diesjährigen Zahlen mit 38 Anzeigen ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (47).

Tatmittel „Maßkrug“
Nach einem deutlich ansteigenden Trend der „Maßkrugschlägereien“ in den vergangenen Jahren, fiel die Anzahl der Taten in diesem Jahr um rund 14 % auf 18 (21) Delikte. In fünf Fällen konnten Täter festgenommen werde.
Aufgrund der schwerwiegenden Verletzungsmuster, die durch das Zuschlagen mit Maßkrügen, Flaschen und sonstigen Gläsern verursacht werden können, stellt dies eine äußerst gefährliche Art der Körperverletzung dar. Demzufolge liegt die Grenze zu einem versuchten Tötungsdelikt sehr nah.

Gewalttäter werden auf der Wiesn nicht akzeptiert oder toleriert. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München werden gegen auffällige Personen auch Betretungsverbote für das Festgelände geprüft und verhängt.

Erheblich mehr Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz
Zur Halbzeit des Oktoberfestes wurden 150 (97) Personen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt und 145 Personen festgenommen. Der deutliche Anstieg der Fallzahlen begründet sich mit dem erhöhten und gezielten Kontrolldruck im
Deliktsbereich Betäubungsmittel, sowie der erweiterten Videoüberwachung. Bei den aufgefundenen Betäubungsmitteln handelte es sich überwiegend um Marihuana.

Mehr Fahrten unter Alkoholeinfluss
Insgesamt wurden 188 (160) Fahrten unter Alkoholeinfluss festgestellt. Dies bedeutet eine Steigerung um über 17,5 %. In 16 (19) Fällen kam es zu einem Unfall mit insgesamt 10 (6) verletzten Personen.

Quelle: Polizei München